© Kombüttler Dörpsgeschichte (KDG) e.V. 2015
Kombüttler Dörpsgeschichte (KDG) e.V.
Böttcherwerkstatt
Böttcher/Küper in Koldenbüttel
Durch die im Grünen Buch enthaltene Liste der “Olderlüde” tritt 1641 mit Peter Ivers erstmals ein Küper in
Erscheinung;
er wohnte Kehrwieder (heute Kehrwedder) und ist durch das Koldenbüttler Erdbuch bereits für das Jahr 1637 belegt.
Ein weiterer Bottichhersteller ist für das Jahr 1669 durch das Taufbuch
belegt; Cornels Jacobs (Cornils Cüper), der nach Auskunft des Kirchspiel-
Kirchenbuches im Bereich des heutigen Grundstücks Dorfstr. 40 gewohnt
hat.
Seit 1664 betrieb Esajas Jissen (Esajas Küper), vmtl. ein Mennonit) im
Gestharden-Haus “Achter de Kark 4” eine Böttcherwerkstatt.
Die dort in diesem Haus ansässige Schmiedewerkstatt zog 1670 in die
Dorfstr. 9 um und wurde seit dem kontinuierlich als “Koldenbüttler
Schmiede”, zuletzt von der Fam. Theede seit 1875/1876 betrieben.
Beachtenswert ist es hierbei, dass zur damaligen Zeit noch keine, den speziellen Bedürfnissen unterschiedlicher
Handwerkskünste entsprechende Werkstätten in den Häusern eingerichtet wurden. Deshalb beherbergte u.a. das Haus
“Achter de Kark 4” verschiedenste Gewerke, wie z.B. eine Böttcherei, eine Schmiede, eine Schusterei, eine Milcherei
u.v.a.. Im Unterschied zu anderen Handwerkergruppen gab es höchstens immer 2 Küper zeitgleich im Kirchspiel
Koldenbüttel.
F. Greinert hat kurz nach Beendigung des 2. Weltkrieges 1945 seine Böttcher-
werkstatt, zum Teil mit historischen und auch neuen Maschinen und Gerätschaften
in Göttingen eingerichtet. Zunächst hat er Waschzuber und Jauchefässer hergestellt,
danach langjährig für die ehemalige Göttinger Bierbrauerei Holzfässer aus
Eichenholz gefertigt. Der Einzug der Aluminiumfässer im Brauereiwesen zwang
ihn, sich neue Märkte zu erschließen. Er reparierte u.a. die bis zu 5000l fassenden
Eichenfässer der Schnapsbrennerei “Hardenberger Korn”. Später spezialisierte er
sich auf die Fertigung von Miniatur-Eichenfässer, 1 - 5l, Schnappsbecher aus Holz
für den privaten Gebrauch und restaurierte historische Möbel. Sein Wunsch war es
immer, dass seine Werkstatt als “Museums-Werkstatt” erhalten bleibt.
Wir danken seinem Sohn, Herrn Dr. Rüdiger Greinert, für die großzügige Stiftung
dieser Werkstatt.